Als der griechische Reisende Herodot im 5. Jahrhundert v. Chr. Ägypten bereiste, war er von diesem Land so tief beeindruckt, dass er darüber schrieb, hier sei alles völlig anders als in Griechenland und in all den anderen Ländern, die er bereits bereist hatte, viel wunderbarer und erstaunlicher!
Wenige Jahrhunderte später, nach der Niederlage Cleopatras und der Eroberung Ägyptens im Jahr 31 v. Chr., standen die Römer als Sieger im Bann Ägyptens und begannen als erste, Monumente wie die gewaltigen Obelisken abzutransportieren und Statuen und Götterfiguren in einem ägyptisierenden Stil zu kopieren und in Rom aufzustellen. Einer der Höhepunkte dieser frühen Ägyptomanie ist das Grabmal, das der Prätor und Volkstribun Caius Cestius kurz vor der Zeitenwende für sich in Rom errichten ließ. Von diesem Grabmal steht heute noch die Pyramide, die mit gut 36 m immerhin ein Viertel der Höhe der Cheopspyramide misst. Eine der Inschriften enthält sogar eine Angabe darüber, wie lange man für den Bau der Cestiuspyramide brauchte: „Das Werk (wurde) fertiggestellt (…) in 330 Tagen…“ Nicht einmal ein Jahr, eine erstaunlich kurze Zeit für solch ein Bauwerk!
Orientalische Kulte wie der Kult der Göttin Isis hielten nun Einzug im römischen Imperium und verbreiteten sich bis in unsere Regionen. Über diese Kulte in Rom gibt es derzeit übrigens eine sehr sehenswerte Ausstellung im Badischen Landesmuseum.
Nach dem Untergang Roms und der Eroberung des Nillandes durch arabische Truppen geriet das pharaonische Ägypten im Abendland über Jahrhunderte in Vergessenheit. Erst in der Zeit der Renaissance und des Barock begann man, Ägypten wieder neu zu entdecken. Zunächst erhoffte man sich über Ägypten genauere Erkenntnisse über die Bibel, über geschichtliche Ereignisse zur Zeit des Alten Testaments. Daher waren es zunächst vor allem geistliche Gelehrte wie der Jesuit Athanasius Kircher, die sich mit Ägypten beschäftigten. Doch scheiterte man hierbei lange Zeit an der Hieroglyphenschrift, die ab Mitte des ersten Jahrtausends n. Chr. in Vergessenheit geraten war.
Mit der Beschäftigung Ägyptens wuchs im Abendland aber eine unglaubliche Faszination für diese frühe Hochkultur. Man staunte über die all die Bauwunder und glaubte, Ägypten sei einst im Besitz sämtlicher Weisheit der Welt gewesen, ein Wissen, dass mit der Zeit verlorengegangen sei. Als Erfinder aller ägyptischen Weisheit und der Schrift galt nach alter griechischer Überlieferung Hermes Trismegistos, der „Dreimalgroße (Gott) Hermes“. Hinter dieser geheimnisvollen Figur verbirgt sich niemand anders als der altägyptische Weisheitsgott Thot. In streng geheimen Einweihungsriten sei dieses Wissen an verborgenen Orten schließlich von Priestergeneration zu Priestergeneration weitergegeben worden. Vor allem die großen Pyramiden und die Sphinx standen in dem Ruf, einst Stätten von Mysterien und Einweihungszeremonien gewesen zu sein. Dafür soll es hier geheime unterirdische Räume gegeben haben. Wem es nun gelingen würde, die geheimnisvollen Schriftzeichen der Hieroglyphen wieder zu entziffern, der würde all dieses verlorene Wissen zurückgewinnen.
Ägypten faszinierte dadurch immer mehr. Seine Mysterien beeinflussten im 18. Jahrhundert in tiefem Ausmaß die Zirkel der Freimaurerei. Eine neue Welle der Ägyptomanie erfasste schließlich Europa, die mit Mozarts Zauberflöte nun sogar bis in die Welt der Oper reichen sollte.
Herzlichst,
Euer
Dr. Wolfgang Wettengel
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